Chronik 1
Die Feuerwehr Schönwald besteht in diesem Jahr 149 Jahre!!!
Mehr als vierzehn Jahrzehnte ernster und verantwortungsbewusster Arbeit im Dienste für den Nächsten und zum Schutz des Eigentums unserer Bürger.
Als im Jahr 1875, der genaue Gründungstag war der 13. März, die Wehr ins Leben gerufen wurde, konnten die Männer der ersten Stunde nicht ahnen, welche Tragweite die Einrichtung einer Feuerwehr haben sollte. Es ist der Verdienst jener Gründungsmitglieder die die Notwendigkeit dieser Selbsthilfeeinrichtung erkannt haben und sich freiwillig die Verpflichtung auferlegten bei Feuergefahr das Leben und Eigentum der Mitbürger zu schützen.
Als Gründungstag der Wehr ist, wie bereits erwähnt, der 13. März 1875 festgehalten. Noch im gleichen Jahr übergab die Gemeinde eine gebrauchte Druckspritze den Wehrleuten. Im Jahre 1881 konnte eine neue Spritze von der Firma Netzsch in Selb erworben werden. Der Anschaffungspreis betrug damals 1150 Mark.
Die Gemeinde Schönwald hatte damals 900 Einwohner, wovon 68 Männer der Feuerwehr angehörten.
Am 11. März 1900 konnte die Wehr ihr 25- jähriges Jubiläum im engeren Kreis feiern.
Die Ausrüstung wurde im Laufe der Jahre ständig verbessert. So wurde 1903 eine fahrbare mechanische Schiebeleiter von der Firma Magirus in Ulm angeschafft. Diese Leiter war dann auf lange Zeit das Prunkstück der Wehr.
Wenige Jahre später wurde der Bezirksfeuerwehrtag und 1914 der Gaufeuerwehrtag in Schönwald abgehalten. Dieses Jahr brachte aber auch den Beginn des 1. Weltkrieges und alle aktiven Wehrleute wurden zu den Waffen gerufen.
Den Feuerschutz musste dann die Pflichtfeuerwehr übernehmen. Selbstverständlich gab es zu diesem Zeitpunkt eine Vielzahl von größeren und kleineren Einsätzen. Darüber im Einzelnen zu berichten würde jedoch den Rahmen sprengen. Der unseelige Weltkrieg hat auch vielen Wehrmännern das Leben gekostet.
Die erste Jahreshauptversammlung nach dem Krieg fand am 9. März 1919 statt. Es musste in dieser Zeit wieder viel Aufbauarbeit geleistet werden. So wurde zum Beispiel ein neues Gerätehaus an der Grünhaiderstrasse erstellt und konnte 1922 bezogen werden. Zwei Jahre später wurde eine bespannte Motorspritze von der Firma Magirus angeschafft und ein lange gehegter Wunsch der Wehr ging in Erfüllung.
Am 2. August 1925 wurde das 50- jährige Gründungsjubiläum, verbunden mit einem Kinderfest in der Turnhalle und auf dem Sportplatz abgehalten.
Es waren dann auch wieder bis in die dreißiger Jahre hinein viele Brände zu verzeichnen. Der spektakulärste Brand war Anfang Januar 1938. Es brannte die Abteilung C der Porzellanfabrik völlig aus und ca. 150 Einwohner hatten über Nacht ihre Arbeitsplätze verloren. Sie konnten aber erfreulicher Weise nach und nach in anderen Abteilungen der Porzellanfabrik untergebracht werden.
Noch im gleichen Jahr erhielt die Wehr eine fahrbare Tragkraftspritze TSA 8 des Herstellers Paul Ludwig. Kurze Zeit später begann der 2. Weltkrieg und alle aktiven Wehrmänner wurden wiederum zum Wehrdienst eingezogen. Den Brandschutz mussten Frauen und ältere Männer übernehmen. Auch eine Jugendfeuerwehr wurde aufgestellt.
Nach dem Ende des Krieges formierte sich die Wehr wieder neu. Am 28. September 1948 wurde erstmals ein Antrag auf ein motorisiertes Löschfahrzeug gestellt.
Im Jahre 1950 war es dann so weit. Die Feuerwehr beging am 2. Und 3. September ihr 75 jähriges Gründungsfest und erhielt als Geschenk ihr erstes Auto, ein Dodge aus amerikanischen Armeebeständen, der mit einer Magiruspumpe versehen war. Dieses Fahrzeug wurde von der Gemeinde auch zum Schneeräumen eingesetzt und war mit der Zeit diesen Belastungen nicht mehr gewachsen. Die Werkstattaufenthalte häuften sich und die Wehr musste sich mit dem Gedanken tragen, ein neues Fahrzeug zu beantragen.
Doch vorher war ein neues Gerätehaus notwendig. Der Bürgermeister und die Stadträte erkannten diese Notwendigkeit und so konnte am 21. Januar 1961 das neu erbaute Gerätehaus durch Bürgermeister Otto Werner der Wehr übergeben werden.
Wir hatten nun große Hallen, einen Schulungsraum, Schlauchtrockenturm und vieles mehr. Die Feuerwehr war stolz auf ihr neues Haus, konnte man doch nun Unterricht und Übungen besser gestalten.
Im Jahr 1962 wurde dann auch ein neues Löschfahrzeug LF8 bestellt. Nach 1 ½ jähriger Lieferzeit konnte am 10. Oktober 1963 die Übergabe des Fahrzeuges an die Wehr erfolgen. Wir konnten dann auch noch einen gebrauchten Ford Bus erwerben, den wir in Eigenleistung als TSF Löschfahrzeug umgebaut haben. So wurden wir allmählich zu einer gut ausgerüsteten Wehr. Die Ausbildung wurde durch das regelmäßige Ablegen von Leistungsprüfungen entscheidend verbessert.
Am 17 Mai 1969 erhielt die Löschgruppe Grünhaid einen Tragkraftspritzenanhänger mit TS 8. So hatten auch sie ein neuzeitliches Löschgerät. Auch in Schönwald wurde durch die Anschaffung von 4 Atemschutzgeräten die Ausrüstung verbessert.
Im Jahre 1973 stellte die Wehr einen Antrag an die Stadt, ein modernes Tanklöschfahrzeug anzuschaffen. Nach mehreren Aussprachen und Beratungen beschloss der Stadtrat den Kauf dieses Fahrzeuges einschließlich Funkausrüstung.
Am 25. Januar 1975 ging der Wunsch der Wehr in Erfüllung. Das Tanklöschfahrzeug wurde übergeben. Es war ein Geschenk der Stadt zum 100 jährigen Jubiläum der Wehr.
Der Feuerschutz in Schönwald wurde durch diese Anschaffung erheblich verbessert. Es hat sich in den zurückliegenden Jahren oftmals bewiesen, was so ein Tanklöschfahrzeug für einen Wert besitzt. In diesem Jahr wurde Erhard Wölfel zum Kommandanten der Feuerwehr Schönwald gewählt. Seine Amtszeit betrug 10 Jahre.
Die Feier zum 100 jährigen Jubiläum fand dann in Verbindung mit dem 26. Kreisfeuerwehrtag im August statt. Das Fest wurde in jeder Beziehung ein voller Erfolg für die Wehr.
Durch Zunahme der Mannschaftsstärke und der Aufgaben der Wehr sahen wir uns in der Folgezeit gezwungen einen Antrag auf einen Mannschaftswagen bei der Stadt zu stellen. Wir fanden einen gut erhaltenen gebrauchten Kleinbus, dessen Anschaffung der Bürgermeister und der Stadtrat auch genehmigten. Die Übergabe an die Wehr erfolgte am 15. Juli 1978.
Nachdem der Ausrüstungsstand nunmehr einen nahezu optimalen Zustand erreicht hatte, wurde das Hauptaugenmerk nun auf die Ausbildung gelegt. Leistungsprüfungen in verschiedenen Stufen wurden abgelegt. 1983 wurde eine 12 köpfige Frauengruppe gegründet. Unter anderen war Erika Riedl dabei, die heutige Landesfrauenbeauftragt. Die Gruppe hat sich zwischenzeitlich bestens bewährt.
Als Ersatz für den alten Ford Bus erhielten wir 1983 einen neuen Mannschaftswagen. Da unser altes LF 8 aus dem Jahre 1963 in letzter Zeit immer häufiger Schwierigkeiten bereitete und wir den Feuerschutz unserer Stadt dadurch nicht gefährden wollten, stellten wir im Jahre 1983 den Antrag auf ein neues Löschfahrzeug.
Nach einigen Vorführungen verschiedener Fabrikate haben wir uns für einen Unimog mit Aufbau der Firma Ziegler entschieden. Dieses Fahrzeug übertraf in seiner Leistungsfähigkeit alles bisher auf dem Markt befindliche. Die Übergabe erfolgte zum 110 jährigen Jubiläum der Wehr am 28. Juni 1983.
Dieses Jahr, war ein besonderes Jahr. Gleichzeitig war die Freiwillige Feuerwehr Schönwald auch Ausrichter des 36. Kreisfeuerwehrtages vom 28.- 30. Juni 1985 des Landkreises Wunsiedel.
Das neue LF 8 hat sich bereits am 2. Oktober 85 bei einem Großbrand in der Bahnhofstrasse Anwesen Schödel/Wagner bestens bewährt. Übrigens war die letzte Fahrt mit dem alten LF8 am 14.7.1985.
Seit diesem Zeitpunkt war die Wehr glücklicherweise nur noch bei kleineren Bränden und technischen Hilfeleistungen gefordert. Am 22.2.86 legte Erhard Wölfel nach 10 jähriger Amtszeit sein Amt als 1. Kommandant der Feuerwehr Schönwald nieder. Nachdem Wölfel nicht mehr durfte, weil er die Altersgrenze erreicht hatte, folgte Horst Riedl als 1. Kommandant für Schönwald. Neuer Wind schadet nie.
Den letzten größeren Festabend konnte die Wehr anlässlich der Standartenweihe am 11. Juni 1988 im Casino der Porzellanfabrik begehen. Riedl war nun schon 4 Jahre 1. Kommandant und wurde am 1.7.1992 zum Kreisbrandmeister ernannt.
Als weitere größere technische Ausrüstung sind für alle Feuerwehrkameraden- und kameradinnen in den vergangenen 10 Jahren Funkwecker zur stillen Alarmierung angeschafft worden. Die letzte Fahrt mit dem von der Wehr selbst umgebauten TSF fand am 22.11.1992 statt.
Durch die Eröffnung der Autobahn im Bereich Schönwald im Jahre 1997 war es nötig, die Ausrüstung zu erweitern.
So wurde im Dezember 1997 ein Katastrophenschutzfahrzeug LF16 TS und ein Löschfahrzeug LF16/12 angeschafft. 1998 durfte die Wehr ihre Standarte einweihen. Die Einweihung fand im Casino der Porzellanfabrik statt. Im Jahre 1999 wurden sämtliche Wehren der Stadt Schönwald mit neuen Schutzanzügen ausgestattet. Das längst notwendige neue Gerätehaus ist derzeit in der Planungsphase. Ein neues Mehrzweckfahrzeug vervollständigte noch in diesem Jahr die Ausrüstung.
Der Stützpunktfeuerwehr Schönwald kommt mit einem hervorragenden Ausbildungs- und Ausrüstungsstand nunmehr besondere Bedeutung zu. Nach langen Diskussionen und Planungen wurde im Stadtrat beschlossen, dass die Wehr kein neues Gerätehaus bekommt, sondern einen An – und Umbau. Das alte Gerätehaus entspricht nicht mehr den Anforderungen und ist absolut veraltet. Geplant ist ein Rettungszentrum in dem auch Bergwacht und Rotes Kreuz mit untergebracht werden sollen. 2003 begannen nun mit viel Eigenleistung und Schweiß die Renovierungsarbeiten im 1. Und 2. Stock. Dort, wo einst Feuerwehrleute wohnten wie beispielsweise Erhard Wölfel, entstanden nun Räumlichkeiten für die Feuerwehr, die Bergwacht, die Volkshochschule und das Rote Kreuz.
Nachdem diese Arbeiten ziemlich abgeschlossen waren, starteten große Baumaschinen im Außenbereich. 3 neue Hallen sollten hinter dem Haus angebaut werden. Und am 25.9.2010 wurde nun endlich das neue Rettungszentrum Schönwald eingeweiht.
Nachdem die Feuerwehr Schönwald einen kleinen Verschleiß an Mehrzweckfahrzeugen hat, wurde 2010 ein neues, sehr modernes MZF angeschafft. 2010 wurde die Feuerwehr Schönwald ordentlich gefordert. PKW und LKW Brände, Stoppelfelder brannten, Verkehrsunfälle nahmen zu. Auch die Fortbildung vernachlässigte die Wehr keinesfalls. Regelmäßig wurden Leistungsprüfungen in Wasser und Technischer Hilfeleistung abgelegt. Auch die Jugendgruppe scheute sich nicht, an Wettkämpfen und Leistungsmärschen teilzunehmen.
Im Rahmen des Hilfeleistungskontingentes nahmen zwei aktive Feuerwehrmänner der FF Schönwald an einem 3 tägigen Übungseinsatz am Truppenübungsplatz Wildflecken teil.
Nachdem die Stadt Schönwald eine neue Ortsmitte errichten ließ, konnten wir zusammen mit der Alpenrose 2011 das erste Mal den Maibaum in der Ortsmitte aufstellen. Der Frühschoppen zum Fest fand ab diesem Zeitpunkt im Rettungszentrum statt.
Zu einem Großeinsatz in den Landkreis Bayreuth wurde die FF Schönwald am 12.05.2012 alarmiert! Dort brannte in Fichtelberg die Kristalltherme bis auf die Grundmauern nieder. 700 Einsatzkräfte aus 3 Landkreisen kämpften stundenlang gegen die Flammen.
Nachdem der 1. Kommandant Horst Riedl nach 25 Jahren Amtszeit sein 63 Lebensjahr vollendete, stand dieser für eine weitere Periode nicht mehr zur Verfügung. Im September 2014 wurde Horst Riedl aus seinem aktiven Dienst als Kommandant und Kreisbrandmeister verabschiedet. Der bisherige 2. Kommandant Andreas Wagner wurde zum 1. Kommandanten gewählt. Das Amt des 2. Kommandanten wurde durch Robert Horvath besetzt. Ein neues Zeitalter begann.
Auch 2015 war für die FF Schönwald ein heißes Jahr. Am 15.04.2015 brannte in Eulenhammer die Heizungsanlage eines Sägewerkes. Immer wieder ist die Landkreisübergreifende Zusammenarbeit gefragt.
9 Wochen später wurde das Anwesen des Wiesenfestwirtes Spannruft in Spielberg ein Raub der Flammen. Zusammen mit insgesamt 300 Einsatzkräften kämpfte die FF Schönwald mehrere Stunden gegen das Feuer an. Im Juni 2015 wurde durch die Stadt Schönwald eine Doppelbeschaffung mit der Gemeinde Regnitzlosau zweier Baugleicher HLF 20/16 beschlossen. Hiermit begann die Ersatzbeschaffung für das in die Jahre gekommene TLF 16/25. Um in Zukunft den steigenden technischen Anforderungen gerecht zu werden, wurde ebenfalls 2015 die Beschaffung des Digitalfunkes für die FF Schönwald in die Wege geleitet.
Da die Feuerwehr Schönwald bereits am 13.03.2015 ihr 140 jähriges Bestehen hatte, fand im September der Festkommers im Rettungszentrum mit vielen geladenen Gästen statt. Im Rahmen der Festlichkeit wurde der ehemalige Kommandant Horst Riedl vom 1. Bürgermeister Klaus Jaschke zum Ehrenkommandanten der Stadt Schönwald ernannt.
2016
Anlässlich der 700 Jahr Feier der Stadt Schönwald stand das Wiesenfest ganz im Zeichen der Historie der Gemeinde. Am altertümlich gestalteten Festzug nahm auch die Feuerwehr Schönwald teil.
Im März 2016 befand sich eine Abordnung der Wehr in Dissen bei der Firma Schlingmann Feuerwehrfahrzeugbau, um den Bau des neuen HLF 20/16 zu besprechen. Am 18.10.2016 holten Kameraden der Wehr das neue HLF 20/16 in Dissen ab und überführten es nach Schönwald. Nach Einwöchiger Schulung, wurde das 450.000 Euro teuere Fahrzeug am 29.10.2016 durch den 1. Bürgermeister übergeben und somit in Dienst gestellt.
Die aktive Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Schönwald mit 1. Bürgermeister Klaus Jaschke
zur Fahrzeugübergabe des neuen HLF 20/16 im Oktober 2016.
Das 40 jährige TLF 16/25 war damit ausser Dienst gestellt und hatte am 19.11.2016 seine letzte Fahrt!
Der beantragte Digitalfunk konnte im September 2016 in allen Feuerwehrfahrzeugen installiert werden. Um diesen intensiv nutzen zu können, fanden zahlreiche Schulungen statt. Ein weiterer Meilenstein in der Ausrüstung der Wehr war somit abgeschlossen.
Aufgrund veralteter Schutzanzüge, mussten auch diese durch neue, zeitgemäße Schutzkleidung ersetzt werden. Im November 2016 wurden hierzu von der Firma S - Guard 40 Feuerwehraktive ausgestattet. Die Kosten in Höhe von 40.000 Euro übernahm die Stadt Schönwald.
Neue Warnwesten für die Wehr im November 2016
Durch eine Änderung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes im Juli 2017, welches Kindern den Eintritt in die Feuerwehr ab 6 Jahren ermöglicht, entschloss man sich, eine Kinderfeuerwehr zu gründen. Am 15.09.2017 wurde die Kinderfeuerwehr "Schönwalder Feuerdrachen" ins Leben gerufen. Gründungsmitglieder waren: Lisa Magdt, Sabine Magdt, Anna Schneider, Danny Stopp, Steffen May, Ludwig Schmidt und Markus Aschenbrenner.
2019
Im März 2019 musste die Wehr aufgrund einiger technischer Mängel das ehemalige Katastrophenschutzfahrzeug außer Dienst stellen. Nach zunächst intensiven Instandhaltungsmaßnahmen konnte unserer fast 35 Jahre alten "Heidi" leider der TÜV nicht mehr abgenommen werden. Ende März 2019 hatte somit das LF16-TS mit dem Funkrufnahmen "Florian Schönwald 48/2" seine letzte Fahrt. Zu diesem Zeitpunkt liefen bereits die ersten Gespräche mit verschiedenen Institutionen über einen Ersatz für das ausgeschiedene Fahrzeug. Als Neubeschaffung für unseren Standort einigte man sich auf einen Versorgungs-Lkw. Am 13.12 2019 wurde nach intensiven Vorbereitungsmaßnahmen unserer Wehr, der Zustimmung der Stadtverwaltung nebst Stadtrates und einer öffentlichen Ausschreibung, der Auftrag zum Bau des neuen Versorgungs-Lkw`s an die Firma Junghanns Fahrzeugbau aus Hof vergeben.
LF16-TS "Florian Schönwald 48/2"
Am 27.06.2019 zeigte uns die Technik ihre Grenzen auf. In den Abendstunden fiel im Alarmierungsbereich Lkr. Wunsiedel der ILS-Hochfranken das Funknetz aus! Somit war eine Erreichbarkeit von Rettungskräften nicht mehr gewährleistet. Umgehend wurden über Telefon sämtliche Feuerwehren benachrichtigt, eine Wachbereitschaft in den Gerätehäusern zu stellen, um im Ernstfall über "Draht" erreichbar zu sein und in kürzester Zeit ausrücken zu können. Diese Bereitschaft dauerte 24 Stunden an, bis durch die ILS Entwarnung gegeben wurde. Der Grund für den Ausfall konnte nicht 100%ig geklärt werden, jedoch blieb die Erkenntnis, wie verwundbar das Alarmierungssystem im Kreis der ILS-Hochfranken war. Es folgte der Startschuß zur Einführung einer internen Alternativlösung via Mobilfunk (Handy). Alle Kameradinnen und Kameraden wurden mit der Handy-App "BOS-Mon" ausgestattet, welche sekundär zum Funkmeldeempfänger zu Einsätzen alarmierte. Parallel wurde ebenfalls auf Landkreisebene an einer Alarmierungsalternative gearbeitet.
Danny Stopp neuer Kreisbrandmeister im Landkreis Wunsiedel
und somit Nachfolger von Horst Riedl
? !! ERNENNUNG ZUM KREISBRANDMEISTER !! ?
Am 02.07.2019 wurde unser Kamerad Danny Stopp durch Kreisbrandrat Wieland Schletz und Landrat Dr. Karl Döhler im Landratsamt Wunsiedel zum Kreisbrandmeister ernannt. Danny ist seit mittlerweile 20 Jahren aktives Mitglied der Feuerwehr Schönwald und in vielen Bereichen unserer Wehr stark engagiert.
Er wirkte lange Zeit in der Jugendausbildung mit, war bis vor kurzem als Brandschutzerzieher für Betriebe, Kindergärten und die Grundschule im Stadtgebiet Schönwald unterwegs, war jahrelang Atemschutzbeauftragter, ist einer unserer Zugführer und darüber hinaus als Schiedsrichter im Landkreis Wunsiedel aktiv.
Ebenso lässt er es sich nicht nehmen, als Ausbilder an Lehrgängen vertreten zu sein und sein über die Jahre angeeignetes Wissen an jüngere Feuerwehrzugehörige und Quereinsteiger weiterzugeben.
??❗Danny bewies in seiner bisherigen Dienstzeit sein großes organisatorisches Talent, Zuverlässigkeit, eine sehr gute Menschenkenntnis und die Fähigkeit, sachlich Kritik zu üben und selbst Kritik anzunehmen und mit ihr zu wachsen .Er ist ein Mensch, dem man immer auf Augenhöhe begegnet. Egal ob er mit Erwachsenen, Jugendlichen oder Kindern zu tun hat: Er behandelt sein Gegenüber immer fair. Seine große Hilfsbereitschaft und sein gewissenhafter, ehrgeiziger und freiwilliger Einsatz zeichnen Danny aus, weshalb er aus unserer Feuerwehr nicht mehr wegzudenken wäre. Es ist nicht immer einfach, bei einem so zeitintensiven, ehrenamtlichen Engagement, wie es Danny schon viele Jahre pflegt, Beruf und Privatleben mit der Feuerwehr in Einklang zu bringen, weshalb sein unermüdlicher Einsatz eine große Anerkennung verdient!
Wir freuen uns für Danny, dass er von nun an das Amt als Kreisbrandmeister ausüben darf und sind wahnsinnig stolz auf ihn, dass er von nun an unter seinem eigenen Funkrufnamen
"Florian Wunsiedel Land 1/8"
im Landkreis unterwegs sein wird! ????
Wir stehen als Mannschaft stets hinter ihm und wünschen alles erdenklich Gute bei seinen künftigen Aufgaben! ????
Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr!
2020
Das Jahr 2020 sollte für unsere Wehr in einer Hinsicht ein besonderes werden: der Covid 19 Virus breitet sich in Deutschland aus! Waren in den ersten beiden Monaten dieses Jahres alle Feuerwehrangelegenheiten noch "normal" zu händeln, so traf der ausgerufene "Lockdown" der Regierung auch den Bereich der ehrenamtlichen Helfer. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr prägten plötzlich einschneidende Schutzmaßnahmen den Ablauf in den Institutionen und dem privaten täglichen Leben. Von Gruppeneinteilungen der Mannschaft, Mund- und Nasenschutzpflicht bei Übungen und Einsätzen bis hin zu Desinfektionsmaßnahmen von Mannschaft und Gerät war nun das Helferwesen alltäglich geprägt! An Veranstaltungen wie das traditionelle Maibaumaufstellen oder das Hallenfest, die sonst das gesellschaftliche Leben der Feuerwehr Schönwald bereicherten, war in dieser Zeit nicht zu denken. Auch das Wiesenfest fiel 2020 dem Virus zum Opfer! Wenn ein Impfstoff gefunden ist, kann hoffentlich in die ehrenamtliche Arbeit wieder Ruhe einkehren. Was uns als freiwillige Helfer bis dahin bevorsteht, lässt sich nur erahnen!
Das wohl einzige positive Event in diesem Jahr war die Auslieferung und Indienststellung unseres neuen Versorgungs-Lkw`s. Auch hier waren Schutzmaßnahmen beim Kontakt zu Herstellerfirmen gefordert. Nachdem am 17.07.2020 die Baubesprechung bei der Firma Junghanns stattfand, konnten wir einer Auslieferung des neuen Fahrzeuges noch in 2020 zuversichtlich entgegensehen.
Am 23.10.2020, knapp zehn Monate nach der Bestellung des "V-Lkw`s" war es soweit. Das neue 275.000 € teuere Versorgungsfahrzeug mit dem Funkrufnamen "Florian Schönwald 56/1" konnte von einer kleinen "Corona-Delegation" bei der Firma Junghanns in Hof abgeholt und nach Schönwald überführt werden. Somit wird der Bevölkerung unserer Stadt eine weitere effiziente, schnelle Hilfeleistung gewährleistet! Vielen Dank an alle diejenigen, die an diesem Projekt mitgewirkt haben!
Versorgungs-Lkw "Florian Schönwald 56/1"
Am 26.11.2020 wurde nach der Testphase mit der Erfassung aller Feuerwehren im redundanten Alarmierungssystem über Mobilfunk (ALAMOS aPager pro) begonnen. Dies war die Konsequenz aus dem flächendeckenden Alarmierungsausfall vom 27.06.2019. Mit dem heutigen Tag sind alle bis heute eingegangen Meldungen in ALAMOS erfasst. Bis auf 25 überwiegend kleinere Dienststellen der Feuerwehren sind nun alle Feuerwehren, besondere Führungsdienstgrade, Katastrophenschutzbehörden und die PSNV (B+E) des Lkr. Wunsiedel redundant alarmierbar. Die Mobilfunkalarmierung auf Landkreisebene als sekundäre Variante zum Funkmeldeempfänger war geboren!
2021
Das Jahr 2021 stand ebenfalls ganz im Zeichen der Corona-Pandemie! Ein geregelter Übungsbetrieb war im ersten Drittel des Jahres nicht möglich, zu hoch das Risiko einer Ansteckung mit dem Corona-Virus und damit der Verlust der Einsatzbereitschaft unserer Wehr. So wurden Online-Schulungen über Skype und Teams ins Leben gerufen, um im Ernstfall nicht ohne das notwendige Wissen agieren zu müssen. Derweilen schnellten die Inzidenzzahlen bundesweit in die Höhe und verhinderten eine Rückkehr in ein normales Leben. Lediglich der Einsatzdienst wurde aufrechterhalten. Jedoch keimte Anfang des Jahres ein wenig Hoffnung auf. Im Eilverfahren wurden Impfstoffe entwickelt und nach und nach lief für Rettungs- und Hilfsorganisationen eine Impfkampagne an. Auch die Bevölkerung wurde angehalten, sich in eigens dafür geschaffene Impfzentren zu begeben, um sich den „Piks“ gegen das Virus verabreichen zu lassen. Bis zur Jahresmitte konnten somit fast alle Aktiven einen doppelten Impfschutz vorweisen, der Rest folgte in den Herbstmonaten des Jahres. Da im Sommer 2021 die Infektionszahlen sanken und in einer „Corona-Ampel“ im grünen Bereich lagen, konnte auch unter Berücksichtigung von Schutzmaßnahmen und in Absprache mit den zuständigen Behörden der Ausbildungs- und Übungsbetrieb vorübergehend wieder aufgenommen werden. So konnte im September und Oktober jeweils ein Modul des MTA-Lehrganges in Schönwald abgehalten werden. Ebenfalls im Oktober konnten zwei Gruppen die Leistungsprüfung THL erfolgreich ablegen. Verantwortliche Gruppenführer waren in Gruppe 1 Christof Heinritz und in Gruppe 2 KBM Danny Stopp. Auch eine Jugendleistungsprüfung fand statt. Kommt nun die Normalität zurück?
Aufgrund der etwas entspannten Coronalage im Sommer konnten auch die Kommandanten- und Vorstandswahlen aus 2020 unter Schutzmaßnahmen nachgeholt werden. Am 24.07.2021 wurde Andreas Wagner für weitere 6 Jahre im Amt des 1. Kommandanten bestätigt. Stellvertreter und damit ebenfalls wiedergewählt wurde Robert Horvath als 2. Kommandant. Den Verein führen weiterhin als 1. Vorstand Stefan Magdt und als 2. Vorstand Karin Wolf.
Ab Anfang November dann der Rückschlag. Neue Virusvarianten sorgten wieder für einen Anstieg der Infektionszahlen im ganzen Land. Am 16. November empfiehlt der LFV-Bayern den Ausbildungs- und Übungsbetrieb erneut einzustellen, um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren nicht zu gefährden. Ernüchterung und Enttäuschung über diese Situation machten sich nicht nur in unserer Wehr bemerkbar! Es bleibt die Hoffnung, durch genügend Impfungen in der Bevölkerung dieses Virus zu besiegen, um endlich in die Normalität zurückzukehren.
Der Einsatzdienst gestaltete sich 2021, wie schon 2020 erwähnt, aufgrund der vorgeschriebenen Corona-Schutzmaßnahmen eher schwierig. Zwei Brandeinsätze wären hier im Jahr 2021 hervorzuheben. Am 29.07. brannte nachmittags auf der BAB93 auf Höhe der Anschlussstelle Selb-Nord in FR Süden ein mit Lebensmittel beladener LKW samt Anhänger komplett aus. Mehrere Wehren aus der Umgebung kämpften gegen die Flammen an, auch Kameraden der Feuerwehr Asch (CZ) wurden mit einem Großtanklöschfahrzeug eingesetzt, um die knappe Wasserversorgung auf der Autobahn zu minimalisieren.
In den späten Abendstunden des 30. Septembers brannte ebenfalls auf der BAB93 in FR Süden auf Höhe Reichenbach ein Lkw-Gespann. Gemeinsam mit den Kameraden aus Rehau und Selb konnte der Einsatz zügig abgearbeitet werden.
Wichtige erwähnenswerte Punkte, die 2021 die Feuerwehr Schönwald beschäftigten, waren die Ersatzbeschaffung einer Tragkraftspritze Ultra Power 4 der Firma Ziegler aufgrund eines Schadens durch Unachtsamkeit bei einer Einsatzfahrt. Ebenfalls stand die Neuanschaffung von Dräger Atemschutzgeräten des Typs AirBoss durch die Firma Krümpelmann (für den Altbestand der Geräte vom Typ BD96 erlischt nach 25 Jahren die Ersatzteilpflicht)an. Außerdem setzt der Lkr. Wunsiedel in Zukunft auf ein einheitliches Atemschutzsystem in allen Wehren mit Atemschutzausrüstung (Überdruckgeräte mit ESA-Stecksystem). Beide Themen wurden von der Schönwalder Stadtverwaltung inklusive Stadtrat bewilligt. Als letztes wurden die Weichen zur Beschaffung digitaler Meldeempfänger gestellt. Ab Ende 2022 sollen im Lkr. Wunsiedel Feuerwehren digital alarmierbar sein. Dies wäre ein weiterer Meilenstein im Feuerwehrwesen nach Einführung des Digitalfunks 2016.
Hoffen wir nun letztendlich auf ein besseres Jahr 2022 in Bezug auf die Corona-Pandemie getreu unserem Leitspruch:
„ Gott zur Ehr`, dem Nächsten zur Wehr!“
2022
Das Jahr 2022 begann in der Feuerwehr Schönwald einsatzbezogen bereits in der Nacht des 1. Januars. Überörtlich wurden wir zur Unterstützung mit Atemschutzgeräteträgern in die Große Kreisstadt Marktredwitz gerufen. Dort brannte eine Lagerhalle in voller Ausdehnung. Gemeinsam mit mehreren Wehren des Landkreises kämpfte man gegen die Flammen des Großfeuers an.
Mitte Januar konnten wir unsere neue Atemschutztechnik in Empfang nehmen, welche im Dezember 2021 durch die Stadtverwaltung bestellt wurde. Geliefert von der Fa. Krümpelmann kann die FF Schönwald nun auf neuere Technik zum Wohle der Schönwalder Bevölkerung zurückgreifen. Ihr erster Einsatz sollte nicht lange auf sich warten lassen. Am 09.03.2022 wurde die FF Schönwald in die Nachbarstadt Selb alarmiert. In einem ortsansässigem Industriebetrieb kam es zu einer Explosion mit anschließendem Brand. Da auch ein Gefahrstoffaustritt nicht ausgeschlossen werden konnte, gestaltete sich dieser Einsatz als material- und zeitaufwendig.
Und dann war da noch Corona: Das Jahr 2022 sollte tatsächlich das Jahr der Lockerungen werden. Anfang des Jahres wurde die Situation noch eher skeptisch betrachtet, jedoch kam mit sinkenden Infektionszahlen mehr und mehr die Normalität zurück. Das gemeinsame Maibaumaufstellen mit dem Trachtenverein Alpenrose war nach zweijähriger Pause ein voller Erfolg. Um auch weiterhin öffentliche Veranstaltungen wieder aufleben zu lassen, legte man besonderen Wert auf Schutzmaßnahmen gegen das Virus. So konnte man im September auch das Hallenfest unter dem Motto „Die lange Nacht der Feuerwehr“ durchführen. Auch dieses Fest wurde ein voller Erfolg. Ebenfalls wurden vereinsbezogene Veranstaltungen wieder organisiert und der Übungs- und Ausbildungsbetrieb fand in gewohnter Weise statt.
Auch die Bundesregierung trug zur Entspannung der Corona-Lage bei und beendete am 24. November 2022 die Pandemische Lage. Die Normalität war endgültig zurück, doch ist auch in Zukunft Vorsicht in Bezug auf das Corona-Virus geboten!
Einsatzbezogen wurde die Schönwalder Wehr in diesem Jahr noch mehrmals gefordert. Neben mehreren Verkehrsunfällen auf der an Schönwald vorbeiführenden BAB93 waren noch folgende Einsätze im Jahr 2022 erwähnenswert: am 04.08.2022 brannte auf der BAB93 auf Höhe der Anschlussstelle Schönwald in Fahrtrichtung Norden ein LKW komplett aus. Im Einsatz waren unter anderem die Wehren aus Rehau, Selb und Asch (CZ).
Ebenfalls zu einem Brandeinsatz wurden wir am 03.10.2022 in den Selber Ortsteil Selb-Plößberg gerufen. In den späten Abendstunden wurde hier ein Kellerbrand gemeldet.
Schließlich waren wir zum Abschluss des Jahres beim Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Großwendern überörtlich im Einsatz. Ein Pkw hatte in einem Holzunterstand Feuer gefangen. Gemeinsam mit mehreren alarmierten Wehren des Landkreises konnte auch dieser Einsatz erfolgreich abgearbeitet werden.
Die Umsetzung bzw. Einführung der digitalen Alarmierung im Landkreis Wunsiedel gestaltete sich eher schwierig. So konnte der angepeilte Termin Ende 2022 nicht gehalten werden. Lieferprobleme bei der Herstellung der Endgeräte verzögerten das Projekt. Eine Testphase mit digitalen Funkmeldeempfängern im Herbst 2022 verlief jedoch positiv.
Ebenso verzögerte sich die Beschaffung der neuen Tragkraftspritze. Bürokratismus war hier das Schlagwort, welches die zügige Anschaffung eines solch wichtigen Ausrüstungsgegenstandes verhinderte.
2022 war somit wieder ein Jahr voller Abwechslung und Herausforderung. Wir werden auch in Zukunft zum Wohle der Schönwalder Bürgerinnen und Bürger unser ehrenamtliches Engagement mit unserem Leitspruch verfolgen: